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Bericht 53 +++ März 2009 +++ Unser Resümee und Tipps für Australien mit dem Fahrrad

4.600 Kilometer mit dem Fahrrad, von Darwin, im äußersten Norden des australischen Kontinents gelegen bis zur im äußersten Süden gelegenen 3,6 Millionen Metropole Melbourne, ging unsere erschöpfende Tour. Über ein halbes Jahr, 198 Tage benötigten wir diesen gigantischen Kontinent zu durchqueren, vom 19. Juli 2008 bis zum 3. Februar 2009. Davon sind wir 87 Tage geradelt und machten somit einen Schnitt von 52,9 km pro Tag. Wir verschlissen 8 Reifen, hatten 20 Platten und 17 Speichenbrüche.

Australien ist von uns nicht unbedingt als Radlerland zu empfehlen. Es gibt einige gute Seiten, aber für uns überwiegen die schlechten.

GUT: Hat man zum Beispiel Übergewicht, oder möchte sich körperliche Fitness antrainieren scheint Australien aus der Ferne betrachtet das ideale Reiseland zu sein. Es ist verwiegend flach, grenzenlos, d.h. man braucht sich keine Sorgen um Visa zu machen, Australien kann man vollständig umrunden und durchqueren auf sehr guten Asphaltstraßen. Man braucht sich keine großen Gedanken zu machen über die Route, denn diese Asphaltstraßen sind oft tausende Kilometer ohne Ausweichmöglichkeiten (es gibt natürlich Nebenstraßen, die unasphaltierten “Dirt Roads”; aber diese Straßen sind nur was für Spezialisten, Extremabenteurer, und Leuten, die es sich ganz hart geben wollen, Australien ist schon auf den Asphaltstraßen eine Herausforderung). Die Infrastruktur auf den asphaltierten Straßen ist recht gut ausgebaut. Die Möglichkeit an Wasser zu kommen dürfte max. 100 km betragen. Es herrscht wenig Verkehr. Die Australier sind hilfsbereite nette Menschen, kann man Englisch hat man keinerlei Verständigungsprobleme. Man kann fast überall campen.

SCHLECHT: Australien ist ein ödes, heißes, trockenes Land und die Landschaft ist größtenteils langweilig und monoton. Man kann zwar fast überall wild campen, doch fast überall wird man von aggressiven Fliegen attackiert und man muss sich entweder ins Zelt verkriechen oder mit einem Moskitonetz über dem Kopf seinen Feierabend verbringen. Es gibt zwar wenig Berge, doch hat man häufig gegen starken Gegenwind anzukämpfen, was frustrierender sein kann als auf einen Berg zu fahren.

Die guten Argumente scheinen quantitativ zu überwiegen, doch die öde Monotonität, die Fliegen, die Hitze, die Trockenheit und der Gegenwind wiegen so stark, dass wir Australien nicht nochmal beradeln würden.

Natürlich kann der Wind auch von hinten kommen, man muss zur richtigen Jahreszeit in die richtige Richtung radeln, und Australien gegen den Uhrzeigersinn umrunden, wegen der günstigeren Winde. Ganz ohne Gegenwind wird es aber nirgends abgehen. andreaslina@yahoo.de



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